ch wollte mal einen Protestsong schreiben,
weil doch so vieles falsch ist auf der Welt.
Doch kaum fing ich an, ließ ich es bleiben.
Ich hatte es mir zu leicht vorgestellt.
Denn wo beginne ich mit meinen Protesten?
Schimpfe ich erst über Hungersnot,
oder warum wir die Luft verpesten,
während im Überfluss verschimmelt das Brot?
Die Chinawelle, sie rollt auf uns zu,
mit Menschen in Filmen wie ich und du.
Sie schlachten sich ab, es fließt viel Blut.
Der Regisseur verdient dran und findet das gut.
Der eine reißt dem ander'n die Augen raus.
Der schreit, rennt davon. Das Volk gibt Applaus.
Sie wollen noch mehr seh'n. Der Sadismus ist los.
Da zerfleischt man den Freund, der Jubel ist groß.
Und so geht es weiter ins Grenzenlose.
Die Welt ist eine verkommene Chose.
Wo du auch hinschaust, du siehst nur Dreck.
Willst du nicht kotzen, dann schau einfach weg.
Doch kannst du nicht immer die Augen verschließen.
Du willst doch nicht blind durch's Leben geh'n.
Versuche das Leben doch zu genießen
und lerne vor allem wieder zu seh'n.
Mein Experiment ist wohl gescheitert.
Die Wunde der Welt ist total vereitert.
Wer reinigt der Erde ihr Faltengesicht?
Ein kleiner Protestsong schafft das wohl nicht.
Ich wollte mal einen Protestsong schreiben
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